Pfarrkirche
Geschichtliche Entwicklung
Bis tief ins zehnte Jahrhundert war der „Wald hinter Bregenz“ nahezu unbewohnt, dürfte aber schon früher als Jagd- und Weidegebiet genutzt worden sein.
Seit etwa 1100 ging die Rodung und Besiedlung der Talschaft relativ zügig voran. Die erste Pfarrkirche „hinter den Stieglen“ wurde 1284 in Ellenbogen (Reuthe) errichtet. Reuthe wurde somit zur Mutterpfarre für Bizau, Schnepfau und Au. Die Kirchenbesucher des Hinterwaldes hatten damals einen beschwerlichen Weg durch das vom Bizauerbach durchflossene Feld in Kauf zu nehmen, ganz zu schweigen von den Umständen, die eine Taufe oder Beerdigung bei Regen oder gar Schnee mit sich brachten.
Die Siedler von Bizau bauten 1472 eine Kapelle, in welcher der zuständige Pfarrer von Reuthe Gottesdienste feiern oder wenigstens Taufen spenden konnte. Bald darauf trachteten sie danach, eine eigene Seelsorgestelle zu erhalten. Die weiter entfernten Orte Schnepfau und Au schafften dies schon sehr früh. Au löste sich 1390 von der Mutterkirche Reuthe, Schnepfau wurde 1497 selbständige Pfarrei, nur Bizau musste noch beinahe weitere 200 Jahre darauf warten. Eine Abtrennung war nicht nur eine rein seelsorgliche Angelegenheit, sie bedeutete auch eine Schmälerung des Einkommens der Mutterpfarre bzw. des Pfarrers derselben. Damals bestanden die Einkünfte für den Lebensunterhalt eines Priesters zum Teil aus den zu zahlenden Gebühren bei Taufen, Hochzeiten, Begräbnissen und Jahresgottesdiensten.
Obwohl es auch in Bizau schon früh eine „Los von Reuthe“ - Bewegung gab, ließ die Mutterpfarre diese Tochter wohl nicht so schnell ziehen. 1515 kam es zur Vergrößerung der bestehenden Kapelle, im Lauf der Zeit muss die Kapelle aber erweitert worden sein. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts war sie jedenfalls so geräumig, dass bei abwechselnden Sonntagsgottesdiensten die Bewohner von Bizau und Reuthe darin Platz fanden.
1684 kam es dann zur Trennung von der Mutterkirche, Bizau wurde eigene Pfarrei. Das Vertragswerk enthielt aber viele Unklarheiten, sodass es in den folgenden 250 Jahren immer wieder zu Reibereien gekommen war, die mitunter erst vor kirchlichen Gerichten entschieden wurden. Erst 1928 gelang es, einen Schlussstrich unter die Streitigkeiten zu setzen. Mit der damals von Bizau bezahlten Ablösesumme konnte der Friedhof in Reuthe neu angelegt und die hohe Steinmauer um den unteren Teil desselben errichtet werden.